Saterfriesisches Wörterbuch
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Líeuwer, ju

Leber.

dul

1. toll, tollwütig: n dullen Húund : ein tollwütiger Hund. 2. wütend, zornig; böse, ärgerlich: 2.1 hie is dul ap mie : er ist wütend auf mich. 2.2 iek wäide dul, wan iek dän Mon bloot sjo : ich werde wütend, wenn ich den Mann nur sehe. 2.3 hie is aaltied dul un ful, as wan him n Lúus uur ju Líeuwer krepen waas : er ist immer ärgerlich, als ob ihm eine Laus über die Leber gekrochen wäre. 2.4 dät häd hie mäd n dullen Kop däin: das tat er, als er wutentbrannt war. 2.5 hie kon so dul kiekje: er kann so böse gucken. 2.6 dul un ful: gereizt, grimmig. 3. fein, ausgezeichnet, toll; den Erwartungen entsprechend: 3.1 die Stute geen dul ap: das Weißbrot ging gut auf. 3.2 hie roate n dulle Rede: er gab/hielt eine ausgezeichnete Rede.

ekelje

1. ekeln (+ sik): iek ekelje mie fóar Bakkerstíeken : ich ekele mich vor Küchenschaben. 2. anwidern: Líeuwer un Njúren ekelje mie : Leber und Nieren widern mich an.

gallig

1. (Schaf) an der durch Leberegel verursachten Schafkrankheit erkrankt, von Leberegel befallen: 1.1 dät Skäip is gallig : das Schaf ist an Leberegel erkrankt. 1.2 von Leberegel befallen: do gallige Skäipe wäide maal, un ju Líeuwer häbe jo ook kuut : die von Leberegel befallenen Schafe werden verrückt, und ihre Leber ist auch beschädigt. 2. ärgerlich, verdrießlich: hie kon die so mäkkelk gallig moakje : er kann dich so leicht ärgerlich machen. 3. gallebitter: dusse Peren sunt gallig : diese Birnen sind gallebitter. völlig satt; übersatt: hie häd sik an dät Kuflaask gallig íeten : er hat sich an dem Rindfleisch völlig satt gegessen.

Haudflaask, dät

1. Fleisch vom Kopf des Schweines, das zur Vorbereitung des Presskopfes verwendet wird. 2. die essbaren kleinen Teile des Schlachttiers: dät Haudflaask bistuud uut Haat, Líeuwer, Lunge, Tunge, Kop, Ore, Njúren un Snute fon dät Díert: die essbaren kleinen Teile des Schlachttieres (vor allem des Schweins) waren Herz, Leber, Lunge, Zunge, Kopf, Ohren, Nieren und Schnauze oder (beim Schwein) Rüssel. [nl. hoofdvlees]

Stede, -n, ju

1. Stelle, Stätte: 1.1 ap de Stede: plötzlich, sofort; auf der Stelle. 1.2 die Houngst bleeuw ap de Stede stounden: das Pferd blieb plötzlich stehen. 1.3 hie häd n Stede in Húus, wier hie oarbai(d)je kon: er hat eine Stelle im Haus, wo er arbeiten kann. 1.4 nit fon/uut ju Stede kume: nicht von der Stelle kommen; nicht vorwärts kommen. 1.5 alles is nu ap Stede: alles ist jetzt in Ordnung. 1.6 wie kume nit fon ju Stede mäd uus Oarbaid, wan dät Weder so blift: wir kommen nicht von der Stelle mit unserer Arbeit, wenn das Wetter so bleibt. 1.7 gunge n bitje uut de Stede: gehe ein bisschen beiseite. 1.8 ap Stede hoolde: instand halten. 1.9 ap Stede kume: in Ordnung gehen. 1.10 ap Stede moakje, brange: aufräumen. 1.11 n Rekenge ap Stede moakje: eine Rechnung begleichen. 1.12 hie mai Líeuwer ap Stede nit liede: er mag Leber absolut nicht leiden. 1.13 do Stoule mouten ap Stede sät wäide: die Stühle müssen auf den richtigen Platz gesetzt werden. 1.14 hie kon niks oarntlik fon de Stede sätte: er kann nichts ordentlich ausführen, durchführen. 2. Bauernhof, Bauernstelle: 2.1 min Fädder häd n flugge, grote Stede: mein Vetter hat einen schönen, großen Bauernhof. 2.2 hie hilket ju Stede un nit dät Wieuw: er heiratet aus Habgier und nicht aus Liebe. 2.3 fon de Stede moute: den Bauernhof wegen Überschuldung verlassen müssen. 3. Grundstück, Baugrundstück: hie häd noch neen Stede fúunden, wier hie baue kon: er hat noch kein Grundstück gefunden, wo er bauen kann. 4. schadhafte Stelle, Kratzer: deer is n Stede in ju Fave, ju uutbeterd wäide mout: da ist eine schadhafte Stelle in der Farbe, die ausgebessert werden muss. 5. Quetschung, Bluterguss, blauer Fleck: 5.1 hie häd n blaue Stede an dän Hoals : er hat einen Bluterguss am Halse. 5.2 sere Stede : wunde Stelle, Geschwür. 5.3 räie Stede : Stelle, an der die Haut abgeschürft ist. 6. Stellung, Beschäftigung: min Brúur häd n Stede bie n Sloachter ounnúmen : mein Bruder hat eine Stelle bei einem Schlachter angenommen. 7. Dorf: hiere Babe koom uut n litje Stede in Pommern : ihr Vater stammte aus einem kleinen Dorf in Pommern. 8. Standort: Lage: dät Húus häd n goude Stede : das Haus hat eine gute Lage, einen guten Standort. 9. Ort: an ju Stede häbe iek mie silläärge nit apheelden : an dem Ort habe ich mich niemals aufgehalten.

touwíer

zuwider: Njúren un Líeuwer sunt mie touwíer : Nieren und Leber sind mir zuwider.

Líeuwertroan, die

Lebertran.

Líeuwerwust, ju

Leberwurst.

uutlíeuwerje

ausliefern. [afrs. lieûweria]

Wust, -e, ju

1. Wurst: 1.1 Bloudwust, Mätwust, Líeuwerwust, druge Wust: Blutwurst, Mettwurst, Leberwurst, Hartwurst. 1.2 mäd n Wust ätter n Siede Späk gooije: mit einer Wurst nach einer Speckseite werfen (etwas Kleines riskieren, um etwas Großes zu ergattern).

läverje

1. liefern. 2. tun: dät skällen wie gau läverje : das werden wir schnell tun. → líeuwerje

uurlíeuwerje

überliefern.

klieuwerje

1. klettern. 2. sich erholen; langsam genesen: uus Babe waas aiske kroank, man nu klieuwert hie sinnig : unser Vater war sehr krank, aber jetzt erholt er sich langsam.

klíeuwerg

1. klebrig, feucht: klieuwerge Hounde : klebrige Hände. 2. (Brot) nicht durchgebacken: n klieuwergen Stute : ein nicht durchgebackenes Weißbrot.

ouboake

fertig backen: wan du dät Brood nit gjucht oubakst, dan is et fon binnen klíeuwerg : wenn du das Brot nicht fertig bäckst, dann ist es von innen klebrig.

akroat

1. (Kleidung) sauber, ordentlich, reinlich: 1.1 hie is aaltied akroat in do Plunnen : er ist immer sauber und ordentlich gekleidet. 1.2 sien Oarbaidsstede hoaldt hie akroat : seine Arbeitsstätte hält er reinlich und sauber. 2. genau, sorgfältig: uus Boas wol, dät wie in älke Gefaal akroate Oarbaid oulíeuwerje : unser Chef will, dass wir auf jeden Fall sorgfältige Arbeit abliefern.

Foar, -e, die

1. Vater (der Vater eines anderen im Ggs. zum eigenen Vater ( Babe )). 1.1 siet twohunderd Jíere(n) al fon dän Foar ap dän Súun uurlieuwerd: seit zweihundert Jahren vom Vater auf den Sohn überliefert. 1.2 fon Foars Siede: väterlicherseits. 1.3 fon Foar ap Súun feräärved: von Generation zu Generation vererbt. [afrs. fader ]

binnentieds

1. rechtzeitig, fristgemäß: ju Ku is binnentieds mölk wuden : die Kuh hat rechtzeitig gekalbt. 2. bevor die Dienstoder Arbeitszeit verstrichen ist: wie häbe binnentieds do Pakete uutlíeuwerje kuud : wir haben innerhalb der Dienstzeit die Pakete ausliefern können.